Unser Pilotprojekt bringt Kinder direkt an den Fluss – und mitten hinein in die Welt der Bachforelle. Unter der glänzenden Oberfläche unserer Gewässer verbirgt sich ein geheimnisvoller Kosmos – lebendig, empfindlich und leider oft übersehen. Genau diesen Lebensraum durften heuer die Naturparkschulen Pinswang, Elmen und Steeg am Tiroler Lech hautnah erleben: Gemeinsam mit dem Tiroler Fischereiverband und dem Naturpark Lech wurden Schulklassen an den Fluss eingeladen, um beim innovativen Eibesatz mitzuwirken. Der Leitsatz dahinter: Nur wer die Fischwelt kennt, wird sie auch schützen.
Natur wird erst im Erleben lebendig
An mehreren Tagen begleiteten die Kinder voller Neugier unser Fischereiteam an ausgesuchte Stellen am Lech und ausgewählten Zubringern. Dort wurde das Projekt „Cocooning“ vorgestellt – eine Eibesatzmethode, bei der befruchtete Bachforelleneier in Brutboxen ausgebracht und einige Wochen später als geschlüpfte Larven ins Gewässer freigelassen werden. Die Schülerinnen und Schüler durften selbst mithelfen: Boxen ausgraben und Larven vorsichtig in den Fluss setzen – ein stiller, aber eindrucksvoller Moment, der viele faszinierte.

Junge Menschen für die Fischwelt begeistern
Die Begeisterung der Kinder war vom ersten Moment an spürbar. Mit großer Neugier und vollem Einsatz begleiteten sie das Projekt rund um die Bachforelle – nicht nur im Klassenzimmer, sondern vor allem draußen, mitten in der Natur. Der direkte Kontakt mit dem natürlichen Lebensraum der Tiere eröffnete ihnen eindrucksvolle Einblicke in deren Lebenszyklus – Erlebnisse, die weit über das hinausgehen, was durch Arbeitsblätter oder Theorie vermittelbar ist. Genau dieser unmittelbare Zugang zur Natur erwies sich als besonders nachhaltig und prägend.
Für uns als Tiroler Fischereiverband war die Aktion ein toller Kick-Off: „Die enge Verknüpfung von Umweltbildung und praktischer Naturschutzarbeit ist für uns der Schlüssel, um junge Menschen für den Schutz der Gewässer zu gewinnen“, so Zacharias Schähle, Geschäftsstellenleiter TFV. Ein starker Partner in der Umsetzung war der Naturpark Lech, dessen Team sich mit großer Begeisterung und viel Einsatz für die Idee stark machte. Geschäftsführerin Nora Schneider, M.A., übernahm die Koordination mit den Schulen und trug wesentlich dazu bei, die Aktion in der Region zu verankern. Durch das Mitwirken und den Input der Naturpark-Ranger erhielten die Schülerinnen und Schüler zusätzlich spannende Einblicke in das Ökosystem rund um den Lech und konnten die Bedeutung des Lebensraums aus einer ganzheitlichen Perspektive erfahren.
Ein Highlight mit ORF-Fernsehteam
Für viele Kinder wurde die Aktion am Vorderhornbach zu einem echten Medienerlebnis: Ein Kamerateam der ORF-Sendung Tirol Heute begleitete den Eibesatz, filmte das Ausgraben der Brutboxen und interviewte einige der jungen Schüler. „Das war natürlich aufregend – plötzlich mit dem Mikrofon in der Hand am Fluss zu stehen!“ lachte eine Lehrerin. Es war ein weiterer Baustein dafür, dass dieser Tag den Kindern wohl lange in Erinnerung bleiben wird.
Fischschutz beginnt mit dem Staunen
Die Aktion hat gezeigt, wie wertvoll die Zusammenarbeit zwischen Fischereiverband, Naturpark Lech und Schulen sein kann. Sie bringt Kinder zum Staunen, schafft Verständnis für die empfindliche Unterwasserwelt und legt den Grundstein für einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren heimischen Gewässern. Denn eines ist klar: Wer einmal gesehen hat, wie winzige Forellenlarven in einem glasklaren Wildfluss in ihr Leben starten, wird nie wieder achtlos an einem Bachufer vorbeigehen.
