Neuer Lebensraum am Walchsee geschaffen: Ein Ufer wird lebendig!

Ein gemeinsames Projekt des Tiroler Fischereiverbands, der Gemeinde Walchsee, dem Tourismusverband Kaiserwinkl und der Seenbesitzerin beweist eindrucksvoll, wie aktiver Naturschutz im Gewässer funktioniert. Die Initiative wurde auch vom Land Tirol finanziell gefördert.

Kies als Schlüssel zur ökologischen Uferzone

Mit vereinten Kräften ist es gelungen, am Walchsee ein flaches Kiesufer anzulegen – ein Schritt, der vor allem ökologisch von herausragender Bedeutung ist.

das Ufer vor der Kiesschüttung
das Ufer nach der Kiesschüttung

Dort, wo zuvor eine monotone Schlammwüste kaum Raum für Artenvielfalt bot, liegt nun ein strukturreicher Lebensraum. Diese Maßnahme wurde durch eine gezielte Kiesschüttung realisiert, die in kürzester Zeit erstaunliche Wirkung zeigte.

Kaum war der neue Lebensraum geschaffen, ließen sich dort zahlreiche Fischarten beobachten: Lauben, Hechte, Barsche, Zander, Brachsen und Aitel nutzten das flache Ufer bereits wenige Tage nach der Umgestaltung. Ihre schnelle Rückkehr unterstreicht, wie dringend solche Strukturen in vielen unserer Gewässer fehlen – und wie wertvoll sie sind, wenn man sie gezielt wiederherstellt.

Warum Flachufer für Fische so wichtig sind

Flachufer mit kiesigen Strukturen sind ökologisch bedeutende Zonen in natürlichen Seen. Hier finden viele Fischarten optimale Bedingungen zur Laichablage, als Jungfischhabitat und zur Nahrungssuche vor. In vielen Gewässern sind leider strukturreiche Flachufer selten geworden. Durch Uferverbauung, Erosion, Geschiebemangel und Nutzungsdruck verschwinden diese ökologisch besonders sensiblen Zonen zunehmend.

Doch nicht nur Fische profitieren: Auch Kleintiere wie Wasserinsekten, Bachflohkrebse und Schnecken besiedeln solche Uferzonen – sie bilden wiederum die Nahrungsgrundlage für viele Fischarten und Wasservögel. So entsteht eine regelrechte ökologische Kettenreaktion des Lebens, ausgelöst durch eine Maßnahme, die für sich genommen technisch simpel, aber ökologisch hochwirksam ist.

Fischerei schafft Lebensräume

Das Projekt am Walchsee zeigt eindrucksvoll, wie Fischerei, Tourismus und Grundeigentümer gemeinsam Verantwortung für unsere Natur übernehmen können. Der Tiroler Fischereiverband versteht Fischerei nicht nur als nachhaltige Nutzung von Fischbeständen, sondern als gelebten Naturschutz. Wer sich für Fische einsetzt, schützt das gesamte Gewässerökosystem – vom unscheinbaren Wasserinsekt bis zum majestätischen Raubfisch. Der Erfolg dieses Projekts ist sichtbar und schwimmt wortwörtlich vor unseren Augen.

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