Tiroler Fischereiverband Landesobmann MMag. Andreas Schiechtl und Landesobmann Stellvertreter Björn Striessnig

Neuer Vorstand im Tiroler Fischereiverband

In seiner Vollversammlung im November hat der Tiroler Fischereiverband in Innsbruck einen neuen Landesvorstand gewählt. Die Wahl des Obmannes fiel einstimmig auf MMag. Andreas Schiechtl, der sich schon bisher als Obmann-Stellvertreter und langjähriger Funktionär nachhaltig für die Fischerei und den Fischbestand eingesetzt hat. Der Tiroler Fischereiverband ist als Körperschaft öffentlichen Rechts die gesetzliche Interessensvertretung der Fischerei in Tirol und betreut über 10.000 Mitglieder. Obwohl der Landesverband in den letzten Jahren viele positive Impulse für die Artenvielfalt setzen konnte, befinden sich noch immer viele heimische Fischbestände und deren Gewässerlebensräume in einer äußerst kritischen Situation. In der Vollversammlung wurden die Gründe dafür diskutiert und klare Forderungen erhoben.

Der neue Landesvorstand setzt sich aus insgesamt 8 Vorstandsmitgliedern und den jeweiligen Bezirksobleuten zusammen. Herr MMag. Schiechtl freut sich über eine gelungene Mischung aus neuen und erfahrenen Funktionären bzw. aus Jung und Alt. Sie alle eint die Leidenschaft für die Fischerei und ihr Wille sich für gesunde Fischbestände und vitale Gewässerlebensräume ehrenamtlich einzusetzen. Der neue Vorstand wird für eine Funktionsperiode von 5 Jahren an der Spitze des Landesfischereiverbandes stehen.

MMag. Andreas Schiechtl ist Direktor der Alpen Privatbank und Geschäftsführer einer familiengeführten Weinkellerei in Innsbruck und seit vielen Jahren der Obmann der 1876 gegründeten Innsbrucker Fischereigesellschaft.

Landesobmann MMag. Schiechtl Andreas (links) und Landesobmannstellvertreter Striessnig Björn (rechts)

Bedrohte Fischbestände

In seiner Antrittsrede hat der neue Landesobmann MMag. Andreas Schiechtl auf die dramatische Entwicklung der Tiroler Fischbestände hingewiesen. So sind mehrere heimische Arten, wie der Huchen oder die Äsche, akut vom Aussterben bedroht. Die Gründe dafür liegen seit langem auf der Hand und sind wissenschaftlich belegt.

Ein Hauptfaktor ist die Wasserkraft mit künstlich erzeugten Wasserstandsschwankungen und teils unkontrollierten Spülungen mit Schlammwellen. Hinzu kommt der starke Anstieg diverser Fischräuber, wie z. B. des Fischotters, die sich bei uns ungebremst ausbreiten können und so das ökologische Gleichgewicht aus der Balance bringen.

Klare Forderungen

Der neue Landesobmann hat deshalb gestern deutliche Forderungen aufgestellt: „Was jetzt schnell umgesetzt werden muss, ist eine Ökologisierung der bestehenden Wasserkraftwerke. Es braucht klare Regeln bei der Nutzung der Wasserkraft, um die Fischbestände zu schützen. Ausreichende Restwassermengen müssen vorgeschrieben und deren Einhaltung auch amtswegig umfassend kontrolliert werden. Die schädlichen Kraftwerksspülungen müssen durch geeignete Maßnahmen und Umweltauflagen derart entschärft werden, dass die Auswirkungen auf den Fischbestand reduziert werden. Noch immer sterben durch den Kraftwerksbetrieb viel zu viele Fische!“

Auch zum vieldiskutierten Thema Kleinwasserkraftwerke hat Schiechtl eine klare Haltung: „Wir haben nichts davon, wenn jetzt an jedem Bach ein aus volkswirtschaftlicher Sicht oft widersinniges Kleinwasserkraftwerk errichtet wird. Zudem zeigen die Auswertungen der Tiroler Umweltanwaltschaft, dass es in Tirol bereits seit 2008 zu einer steten jährlichen (bilanziellen) Überproduktion von Strom gekommen ist. Der unsägliche Wildwuchs an Kleinanlagen muss endlich ein Ende nehmen. Die letzten unverbauten und naturnahen Gewässer in Tirol sind ein Naturschatz, der unbedingt geschützt werden muss! Für eine nachhaltige Entwicklung sind diese Naturschätze zu bewahren, das sind wir den nächsten Generationen schuldig.“

In Puncto Fischräuber erwartet man sich von der Politik endlich Taten. Es gibt mittlerweile aus diversen Bundesländern entsprechende Verordnungen und Beispiele, wie man eine faire Balance zwischen Fischräuber (z. B. Fischotter) und Fischbeständen wiederherstellen kann, ohne dass es Verlierer gibt.

Artenvielfalt und lebendige Gewässer

Der Fischereiverband setzt sich auch in Zukunft mit viel Eigeninitiative für gesunde Fischbestände und intakte Gewässerlebensräume ein und unterstützt nachhaltige Initiativen der Fischerinnen und Fischer. Neben fischereilichen Agenden stehen insbesondere Artenschutzprojekte und Maßnahmen zur Verbesserung der Fischlebensräume im Fokus. Solche nachhaltigen Aktionen zum Erhalt der Artenvielfalt im und am Wasser wird der Tiroler Fischereiverband auch in Zukunft trotz des hohen Arbeitseinsatzes aller Beteiligten weiterführen und ausbauen, kündigt der neue Landesobmann MMag. Andreas Schiechtl an. Dabei liegt ihm insbesondere die Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Gesellschaft für die heimischen Wasserschätze und deren einzigartigen Lebewesen sehr am Herzen.

Seine Antrittsrede schließt Herr MMag. Schiechtl mit dem Aufruf zur besseren Zusammenarbeit zwischen den Stakeholdern an den Tiroler Gewässern, ab. Nur so können die durch diverse Richtlinien verpflichtend vorgeschriebenen Verbesserungen erreicht werden.