Bachforelle

PKD – Parasit, der das Nierengewebe der Bachforelle schädigt

In den letzten elf Jahren hat sich der Bachforellenbestand bei der Messstelle an der Großache in Kössen um 87 Prozent verringert. Daraufhin wurde vom Land Tirol eine Studie in Auftrag gegeben. Dabei wurde die PKD, eine parasitäre Nierenkrankheit, als EINER der Gründe für den Rückgang ausgemacht.

Studie

Diese wurde von der Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgeführt. Bei den 210 untersuchten Bach- und Regenbogenforellen wurden bei einem Viertel der Erreger nachgewiesen. Dies dürfte vor allem im Zusammenhang mit der Wassertemperatur stehen. Aufgrund der Ergebnisse in der Großache wird nun die Studie auf ganz Tirol ausgeweitet um zu untersuchen inwieweit auch andere Gewässer Tirols von PKD betroffen sind. Entnahmestellen sind in den Unterläufen von Lech, Sanna, Melach, Sill, Ziller, Weißache, Brixentaler Ache, Isel, Drau und am Inn (bei Telfs, Rotholz und Ebbs) geplant.

Bachforelle, die langsam wieder ins Wasser gleitet.

Gewässer mit mehr als 15 Grad Temperatur betroffen

PKD (Proliferative Kidney Disease) greift das Nierengewebe der Bachforelle an. Der Erreger wurde lediglich bei Fischen entdeckt, welche aus Gewässern stammen deren Temperatur wärmer als 15 Grad werden können. Gerade aufgrund dessen wird der Uferbewuchs/Gewässerrandstreifen immer wichtiger, denn nur so kann der allgemeine Anstieg der Wassertemperatur gedämpft werden.

Nierenkrankheit nicht einzige Ursache für Fischrückgang

Nichtsdestotrotz muss festgehalten werden, dass der PKD-Erreger nicht die ganzen Rückgänge bei den Fischbeständen erklären kann. „So handelt es sich viel mehr um ein weiteres Puzzleteil, da auch Bestandsrückgänge bei anderen Fischarten und in Gewässerabschnitten zu verzeichnen sind, bei denen PKD als Ursache ausgeschlossen werden kann“, so Geschäftsstellenleiter Zacharias Schähle.

Hauptursachen für die Fischbestandseinbrüche sind nach Ansicht des TFV nach wie vor:

  • die Auswirkungen der Wasserkraft mit den extremen Wasserstandsschwankungen
  • fehlendes Restwasser und Stauraumspülungen bei Kraftwerken
  • Verlust von Lebensräumen durch naturferne Verbauungen und Begradigungen von Flüssen
  • starke Zunahme an Fischräubern